Charly, geb. ca. November 2005 in Rumänien, reiste am 19. Februar 2021 zu uns in die Schweiz und verliess uns ein knappes Jahr später am 12. Februar 2022. Dieser sture alte Uropa zeigte trotz seines wackligen Gangs und seiner aufkommenden Demenz eine sagenhafte Präsenz hier. Ich habe dieses Jahr mit Charly sehr genossen, viel geschmunzelt, geschmust und bedanke mich dafür, dass er hier seine letzten Tage verbringen durfte. Er war eine Bereicherung.
Charly gehörte wie Ella zu den "Pallady Dogs Musketeers". Im Sommer 2020 konnte er kaum noch stehen, wurde dann aber in einer Klinik in Bukarest liebevoll aufgepäppelt. Anfang 2021 stellte sich die Frage, ob man ihn trotz seines hohen Alters noch in die Schweiz transportieren soll oder nicht. Da ZUZU einen Transport direkt in die Schweiz geplant hatte und Mireille Weis alles daran setzte, dass sie Charly mitnahmen, kam er zu mir.
Vom Wesen her, könnte er ein Herdenschutzhund-Mischling gewesen sein. Sehr stur und lebte am liebsten Outdoor. Zu Beginn liess er sich kaum anfassen aber das änderte sich rasch und er liebte es dann sogar vom Menschen geknuddelt zu werden. Allerdings lag er immer gerne alleine. Im Freien liebte er es, wenn die anderen Hunde da waren aber im Haus suchte er sich immer seinen eigenen Platz. Gerne wackelte er zum "Buurebeizli" - was ich dann weniger toll fand, da ich ihn dann dort wieder abholen musste. Charly hatte starke Nierenprobleme, welche wir zuerst mit Medikamenten, danach mit Barfen in den Griff bekamen. Er erlebte einen tollen Sommer 2021 aber im November frass und trank er kaum noch was. Beim Tierarzt kam er an den Tropf. Ich hätte ihn dann täglich zum TA fahren sollen um ihn an den Tropf zu hängen aber für Charly war das Auto fahren eine Qual. So nahm ich ihn am Tropf hängend in die Pension. Nach zwei Tagen musste ich den Tropf abhängen aber er hatte sich ganz gut erholt. Über den Winter wurde es mit seiner Demenz immer schlimmer und auch die Beine machten nicht mehr richtig mit. Beim Koten fiel er in seinen eigenen Kot und konnte danach nicht mehr selber aufstehen. Nachts schrie er immer öfter in seiner Verwirrtheit, stand wenn er konnte selber auf aber fiel dann hin und als ich einmal nicht nach gesehen habe (man wird sehr man kaum noch eine Nacht durchschläft) fand ich ihn Morgens auf dem kalten Plattenboden weil er nicht mehr aufstehen konnte. Anfang Februar kam dann der Gedanke auf, dass es Zeit werden wird Charly seine letzte Reise antreten zu lassen. Da für mich dieser Weg nur hier daheim beginnen darf und Grit vom Verein gerne dabei sein wollte, war es ein organisatorischer Kraftakt einen Tierarzt zu finden, der am Samstag zu uns kam. Unser Haustierarzt verschaffte uns aber einen Kontakt und so konnten wir im Kreise aller Charly auf seiner letzten Reise begleiten..
Der Samstag, 12. Februar 2022, war ein sonniger wunderschöner Wintertag. Wir wussten, dass der Tierarzt nach seinen Einsätzen zu uns hoch kommt. An diesem Tag stand Charly nur noch einmal auf und frass auch kaum noch was. Grit und ich schaufelten den Schnee vor dem Haus beiseite und bereitetem ihm ein Bett vor, auf dem er an der Sonne liegen konnte. Dank Grit, die sich um die Hunde kümmerte, konnte ich die letzten Stunden bei Charly sein. Lina unsere alte Thai-Hündin war ebenfalls bei ihm und nahm Abschied. Nach dem Mittag durfte er dann seine Reise antreten. Gegen Abend beteten wir ihn in der Küche, so dass die Hunde sich ebenfalls verabschieden konnten. Sonntag legten wir ihn dann ins Auto und ich fuhr in am Montag ins Krematorium..
Ich bedanke mich bei Nadja Scharry-Blum, welche Charly bereits finanziell in Rumänien und dann auch noch hier monatlich unterstützte. Auch ein grosses Danke geht an unseren Tierarzt Dr. Patrick Schlegel, welcher einen tollen Umgang mit unserem schrulligen alten Opa hatte. Herzlichen Dank auch an Grit für die Unterstützung vor Ort, vor allem am Tag seiner letzten Reise.
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